Die Rahmer Bruderschaft wurde im Jahre 1511 als Bestandteil der Bruderschaft Angermund-Rahm erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1919 erfolgte die einvernehmliche Trennung der beiden Bruderschaften, nachdem Rahm eine eigene Rektoratskirche erhalten hatte. Der erste Präses der nunmehr eigenständigen Bruderschaft war H.H. Pfarr-Rektor Walter Schönheit.
Das erste eigene Schützenfest fand am 12. Oktober 1919 statt. In den Folgejahren bis 1926 wurden die Schützenfeste auf der Wiese an der Rochus Kapelle gefeiert. Das Leben der Rahmer Schützen
bestand jedoch nicht nur aus Feiern. Unter tatkräftiger Mithilfe der Schützen wurde die Rahmer „St. Hubertus Kirche“, vom Spatenstich am 14.08.1922 bis zur Weihe durch Weihbischof Dr. Hermann
Joseph Straeter am 06.05.1928 eigenhändig erbaut. Nachdem im Jahr 1927 auf dem Gartengelände der Gaststätte „Haus Kornwebel“ ein Schießstand errichtet worden war, fanden die Schützenfeste nun dort
statt. Das „Haus Kornwebel" war über viele Jahre das Vereinslokal der Bruderschaft und wurde für Versammlungen, sowie viele Feste genutzt.
Erstmalig wurde im Jahr 1972 das Schützenfest in einem Festzelt gefeiert, zunächst auf dem Gelände des ehemaligen Banrather Hofes, ab 1975 dann auf einem Platz an der Angermunder Straße.
Zur Eröffnung der Schützensaison feierte die Rahmer Bruderschaft im Jahr 1974 ihr erstes Eröffnungsschießen. Inzwischen zur Tradition geworden, wird dieses seit 1979 mit allen in der Gemeinde
integrierten Gruppen als gemeinsames Pfarrfest auf dem rückwärtigen Kirchengelände
durchgeführt. Mit der Fronleichnamsprozession endet diese Pfarrfestwoche
Wolfgang Tümmers, von 1981 – 2001 Brudermeister der Rahmer Schützen, leitete schließlich den Umzug zum Reiserpfad ein. Das dort erworbene Grundstück wurde nicht nur Standort für eine mit großem
Engagement der Mitglieder erbaute Lager- und Schießhalle, sondern auch die neue Heimat für das jährlich am 1. Sonntag im September stattfindende Schützenfest. Der auf dem alten Platz zurückgelassene
Vogelhochstand wurde unter dem Jubel der Mitglieder an der Angermunder Str. ab- und am Reiserpfad wieder aufgebaut. So können die Rahmer Schützen ihr Schützenfest mit dem mittlerweile
schon traditionellen Oldie-Abend auf dem eigenen Platz feiern.
Nach seinem Rücktritt als erster Vorsitzender im Jahre 2001 wurde Wolfgang Tümmers zum Ehrenbrudermeister ernannt. Seither führt Rainer Hamacher die Geschicke des Vereins, der mittlerweile schon auf eine über 500jährige Geschichte zurückblicken kann.
Gesammelte Daten über die Rahmer Schützen
Aufgaben:
So ist das Fahnenschwenken eine langjährige Tradition, wo junge Menschen nicht nur die Kunst des Schwenkens beigebracht bekommen, sondern damit verbundenen Geist, Körper und Fahne in
Einklang bringen, um das Fahnenbild zu schwenken.
Der schießsportliche Aspekt steht in diesem Jahrtausend ganz stark im Fokus unserer Gesellschaft. Um seinen Körper durch gelernte Atemtechnik in einen Ruhepunkt zu versetzten, benötigt es ein
hohes Maß von Training, Geduld und Konzentration um an Meisterschaften teilnehmen zu können.
Die kirchlichen Aufgaben, die Messen zu dienen, Botengänge für die Pfarre zu übernehmen, bei kirchlichen Feiertagen den Kirchraum vorzubereiten, gehört zu den Diensten einer
Bruderschaft.
Zu den Grundlagen der Satzung gehört, bei der Kommunion, Firmung und dem Besuch hoher Geistlicher den Ordnungsdienst in der Kirche zu übernehmen. Ebenso gehört es zu den Aufgaben während der
Fronleichnamsprozession das Allerheiligste zu begleiten. Auch der Schutz der Gemeinde gehört zu diesen Aufgaben.
Ansehen in der Gesellschaft:
Die Gesellschaft bekommt nur durch das Schützen- und Heimatfest Kontakt zu den Schützen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie oft nur als eine feucht fröhlich feiernde Männertruppe wahrgenommen wird. Ein zwar leider weit verbreitetes Bild, dass aber, und das wissen alle, die im Schützenwesen aktiv tätig sind, nicht der Realität entspricht.
Kirmes in Rahm:
1964 1. Kirmes mit der Schaustellerfamilie Müller auf dem Parkplatz vor „Haus Kornwebel“. Gefeiert wurde mit geladenen Gästen im Saal von Kornwebel. Aus Platzgründen war der Zutritt
für Bürger nicht möglich. Für alle Mitglieder galt als einheitliche Tracht der schwarze Anzug.
1971 1. Schützenfest mit Festzelt am Banrather Hof, unterstützt von der Schaustellerfamilie Müller. Hier waren es die Herren Offiziere, die mit dem „grünem Rock, Federbusch und Degen“
ausgestattet wurden.
1977 1. Schützenfest im Festzelt am „Alten Schwesternheim“, wiederum unterstützt durch die Schaustellerfamilie Müller. Hier konnte die Bruderschaft die erste gegründete Kompanie – die
Hubertus-Kompanie – mit über 30 Mitgliedern aufmarschieren lassen. Ein weißes Hirschgeweih, eine eigene Standarte und zwei Blumenhörner schmückten den Kompaniezug. Mit dem ersten Schützenkönig aus
der neu gegründeten Hubertus-Kompanie trat dieser einzigartige Kompaniezug der Rahmer Bruderschaft mit ihren Frauen, gekleidet im Dirndl, zum Festumzug an. Heute fährt der Kompanieeigene
Hubertuswagen im Umzug mit, und gibt allen Mitgliedern, die nicht mehr marschieren können, die Möglichkeit am Festzug teilzunehmen. Hieraus ist dann im Jahre 2007 der „Rahmer-Traktor-Club“ auf
dem alten Gelände der Firma Günter Both entstanden. Die Ziele des eingetragenen Vereins sind Instandsetzung, Pflege und Ausstellung alter Landmaschinen und Geräte, die in den 50er und 60er Jahren
auch in Rahm zum Einsatz kamen. Mit 5 Reparaturplätzen, einem großflächigen Bauerngarten und einem herkömmlichen Steinbackofen werden Traktorenfans und den Kindern, alte bäuerliche Zeiten
vermittelt.
1998 1. Schützenfest im Festzelt auf eigenem Grundstück mit Schausteller Richard Müller am Reiserpfad/Sportgelände der TSR. Ab diesem, und in den folgenden Jahren wurde die Bruderschaft mit
ihren Mitgliedern durch die unterschiedlichen Gruppierungen getragen. Die Hubertus-Kompanie, die 1. Kompanie, die Freischützen, die Nikola-Gruppe, die Königs-Kompanie, die Tellschützen,
Schülerschützen, Jungschützen, das Offizierskorps, die Fahnenschwenker. Jetzt hatte die Bruderschaft endlich ein vereinseigenes Grundstück, eine Bleibe und somit einen festen Ort, wo sie mit den
Bürgern von Rahm für die Zukunft das Schützen- und Heimatfest ausrichten konnte. Mit dem jungen Zeltwirt Dietrich Ahrens, dem Catering-Team Münchhausen, bekommt die Bruderschaft im Jahre 2007
neuen Schwung. So entwickelte sich von Jahr zu Jahr die Gastronomie im Festzelt auf ein doch sehr hohes Niveau. Die alt herkömmliche Zeltoptik mit einladenden Sitzgruppen und ein Top ausgestattetes
Kellner-Team lassen Besucher und Mitglieder im harmonischen Einklang feiern. Übrigens war das Münchhausen Team Gastronom der Landesgartenschau in Zülpich im Jahre 2014. Auch die bekannte
Blumendekoration hat ihren Höhepunkt für die nächsten Jahre gefunden. Der Ortsansässige Rosenzüchter Werner Ruland zaubert mit seiner Frau Kerstin, die das wohl bekannteste Blumengeschäft aus
Duisburg führt, eine Traumlandschaft im Festzelt, wo sprichwörtlich Blumen die Herzen zum Heimatfest hochschlagen lassen.
Die Schausteller Familie Winterhalder/Müller ist seit 1800 in diesem Gewerbe tätig
1992 übernahm der Sohn Richard Müller die Geschäfte. Rahm war für ihn kein Neuland, war er doch schon seit 1978 immer mit dabei.
Im Jahr 2007 wurde der bisherige 6 Säulen Scooter aus Holz durch einen hochmodernen Autoscooter ersetzt.
Im Essener Raum ist der Unternehmer mit seinen Fahrgeschäften auch durch das Grugafest und den Essener Weihnachtsmarkt bekannt.
Mit seinem Geschäftsfreund Peter Buchholz konnte Richard Müller im Jahre 2003 eine Historische Kirmes gründen, die heute landesweit viel Zuspruch bekommt. Die Rahmer Bürger konnten diese historische
Kirmes im Jubiläumsjahr auf dem Schützenplatz bewundern.
Zu den Aufbauzeiten waren die Schausteller traditionell immer am Montag der Schützenfestwoche angereist. Am Freitag stand die Kirmes, und der Scooter wurde am späten Abend als Grillplatz
genutzt. Hier wurde der jährliche Geburtstag von Schwerster Erika Müller gefeiert, wo auch Rahmer Kinder, die zu den Aufbauzeiten mitgeholfen hatten, eingeladen wurden. Dadurch entstand ein
sehr freundschaftliches Verhältnis zwischen den Geschäftsleuten Müller und der Rahmer Bruderschaft. Heute - die Familie Müller hat ihre familiären Wurzeln längst in Rahm gefestigt - strahlt der
hoch moderne Autoscooter mit seinen 100fachen bunten Lichtern den Festplatz an, und erfreut die Rahmer Bürger und Gäste zur Vorstimmung auf das Schützenfest.
50 Jahre Rahmer Kirmes:
Im Jahr 2014 stellten sich die Schaustellerfamilie R. Müller und der Zeltwirt D. Ahrens einer großen Herausforderung. Mit einem neuen Konzept und einer neuen Optik wird die familiengerechte
Kirmes nach 50 Jahren neu durchdacht. Hierbei wollen die Gewerbebetreibenden vermitteln, dass ein Dorffest nicht nur ein Fest für Erwachsene ist, sondern ein Heimatfest für alle. Auch Kinder sollen
erkennen können, dass ein Heimatfest in Rahm gefeiert wird. Dieses ist ein besonderes Anliegen der Rahmer Schützen. Auf Grund des Jubiläums – 50 Jahre Rahmer Kirmes – wurden über die 5.000 Flyer, die
jedes Jahr an alle Haushalte durch die Schützen verteilt werden, ein Gutschein „zwei zu eins“ für die Nutzung der Rahmer Kirmes angeboten. Zu dem üblichen Angebot der Kirmes wurden ein Kettenflieger,
eine Outdoor-Hüpfburg und eine geschlossene Discohüpfburg mit Flashlights und Musik für die Kinder angeboten. Mit zusätzlichem Essen wie Flammkuchen, Pilzpfanne und Geschnetzeltem aus der Pfanne
konnte jeder Besucher sein Lieblingsessen finden. Weiter wurden durch alle Standbetreiber Sonderaktionen gestartet. Auch der Sicherheitsdienst, der seit über 6 Jahren für Ordnung auf dem Platz sorgt,
war mit einer neuen Regelung anwesend. Gut aussehendes Personal, mit familienfreundlichen Zielsetzungen, hat Besuchern und Mitgliedern das Gefühl vermittelt, sich auf dem Festplatz geborgen zu
fühlen.
Die Rahmer Bruderschaft dankt für die zurückliegenden Jahre und die Treue zu Duisburg-Rahm. Im Jubiläumsjahr 2011 konnten wir die historische Kirmes live erleben, hier ist noch einmal Dank zu sagen; die Rahmer Bürger haben sich sehr darüber gefreut.
Vereinsarbeit:
Rahm wächst und wächst. Doch die Zugezogenen sind schwer für die Ideale der Bruderschaft zu gewinnen. Es ist natürlich nicht einfach, Glaube, Sitte und Heimat zu vermitteln, denn der Glaube hat
für jeden Einzelnen eine ganz persönliche Bedeutung. Die Bruderschaft strebt weiter ihre Ziele an. Gegen die Zeit, als Verein überaltert zu sein, Modernes nicht zu akzeptieren, kämpfen die
Verantwortlichen neben dem Präsidenten Rainer Hamacher um den Erhalt der über 500 Jahre alten Bruderschaft. Mit gezielten Satzungsänderungen werden Schützen in die Verantwortung genommen,
Vorstandsarbeiten zu leisten. Dieses wurde in den letzten 10 Jahren positiv umgesetzt. Neue Mitglieder werben konnte auch vor drei Jahren zum 500. Jubiläum deutliche Spuren hinterlassen. Die
Bruderschaft lebt und organisiert sich immer wieder aufs Neue und sorgt selbst für freundschaftliches Miteinander und kameradschaftliches Denken. Durch den Kauf des Grundstücks und den Bau des
Vereinshauses konnten sich die Rahmer Schützen wieder auf die Vereinsarbeit konzentrieren. Schießsport und Fahnenschwenken konnte ausgearbeitet werden. Seit der Fertigstellung finden auch regelmäßig
Gruppenabende statt, die bisher nur aus Jugendarbeit her bekannt waren. Und wenn die Aktivitäten im Verein wachsen, so muss auch zwangsweise das Vereinshaus wachsen. Die ersten Umbauarbeiten werden
geplant. Denn die Rahmer Grundschüler bekommen die Gelegenheit, unsere Räumlichkeiten zu nutzen. Hier wird den Kindern der Ganztagesbetreuung die Möglichkeit gegeben, in der neugestalteten Küche ein
Mittagessen einzunehmen.
Neu geflaggt wird das Dorf Rahm zum anstehenden Schützenfest. An 30 teilweise neuen Standorten kommen die grün/weißen Fahnentücher mit 9 verschiedenen Logos der einzelnen Kompanien der
Bruderschaft zum Einsatz. Auch die Rahmer Kirche konnte mit neuen Turmfahnen versehen werden, nachdem die Leitern im Turm teilweise erneuert wurden.
Über eine neue Mitglieder Neugewinnungsaktion sind im Jahr 2015 zwei neue Gruppierungen entstanden. Hierdurch soll und wird die über 500 Jahre alte Bruderschaft gestärkt werden und das
Vereinsleben unterstützt.
Festprogramm
Neben den üblich bekannten Terminen werden natürlich immer wieder Programmpunkte gesucht, um die Besucher für das Schützen- und Heimatfest zu begeistern. So beginnt am Freitagabend mit dem
Motto „Schlager für Rahm“ mit jährlich wechselnden Künstlern wie z.B. Granati & Rebell, Jürgen Peters, Marko Stein oder Uschi Frei im Festzelt. Am Samstag sorgt der Fackelumzug wieder für
eine gemütliche Atmosphäre im „Dorf“. Zuvor jedoch sorgt noch der Zapfenstreich auf der Festwiese hinter der Rahmer Kirche für den Höhepunkt des Samstagabends. Auch hier wird den Schützen und Bürgern
durch Auftritte von Künstlern, oder der Rahmer Fahnenschwenker ein Höhepunkt geboten. Der Rahmer-Traktor-Club, der den Fackelumzug seit einigen Jahren begleitet, hat auch jährlich Überraschungen
parat. Am Sonntag beginnt dann so langsam die Hochphase der Schützen. Prinzenschiessen am Festzelt, großer Festumzug am Nachmittag, nach der Parade Kaffeetrinken im Festzelt mit anschließendem
Jugendprogramm der Jungschützen.
Unter dem Motto „Rummel in Rahm“ können hier ganz gezielt die Kinder auf ihre Kosten kommen.
Mit dem Höhepunkt des heimatlichen Schützenfestes unter dem Motto „ein König für Rahm“, findet am Montagmorgen das traditionelle Königsschießen statt, bevor das Schützenfest mit der Krönung der neuen
Majestäten am Abend seinen Höhepunkt erreicht.
Wir hoffen natürlich, dass die Rahmer Bevölkerung in Zukunft unsere Arbeit auch mit ihrem Besuch oder einer Mitgliedschaft honoriert. Sollten wir den einen oder anderen mit unserer Begeisterung für
das Schützenwesen angesprochen haben, sind sie herzlich willkommen, so lädt das Vorstandsteam der Rahmer Bruderschaft zum Schützenfest am 1. Sonntag im September ein.